Feldstudie Merian Gärten

Feldstudie in Basel/Münchenstein BL, 2021

SITUATION

Die Merian Gärten sind ein weitläufiger botanischer Garten am Stadtrand von Basel und liegen in der jahrtausendealten Flusslandschaft der Birs. Die vom Fluss geschaffenen Terrassen strukturieren die Merian Gärten topografisch. Im Laufe der Jahrhunderte haben verschiedene Persönlichkeiten ihre Spuren in der Gegend hinterlassen, darunter auch Christoph Merian, dessen Besitztümer gegenwärtig von der Christoph Merian Stiftung verwaltet werden. Im 19. Jahrhundert wurde die wilde Flusslandschaft erst in einen wichtigen landwirtschaftlichen Standort und später schrittweise in eine Gartenanlage umgewandelt. Heute vereinen die Merian Gärten wissenschaftliche Pflanzensammlungen, Naturschutzgebiete von nationaler Bedeutung, Gartenbau und biologische Non-Profit-Landwirtschaft mit Nutztieren. Sie richten sich an ein kulturell und wissenschaftlich interessiertes Publikum und sind ein Erholungsgebiet für die lokale Bevölkerung.

CHARAKTERISTIKEN UND FORSCHUNGSFOKUS


Wir haben uns für die Feldstudie der Merian Gärten entschieden, weil sie ein breites Untersuchungsfeld mit einer Vielzahl von Perspektiven, Bedürfnissen, Dienstleistungen und Zusammenhängen der beteiligten Interessengruppen bietet. Aushandlungsprozesse zwischen Bildung und Unterhaltung, Mensch und Natur, Nutz- und Wildtieren sowie Kultur- und Wildpflanzen. Auf Wegen, entlang von Kanälen, in Gewächshäusern und auf Tierpfaden oder in der Nähe ihrer Behausungen lässt sich ein komplexes Zusammenspiel der Akteure und Lebensraumtypen beobachten.

Die Feldstudie wurde in enger Zusammenarbeit mit den Merian Gärten durchgeführt. Sie waren daran interessiert, unsere Technologien zu nutzen, um mehr über die nichtmenschlichen Bewohner der Merian Gärten zu erfahren. Die Biologin und Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Dokumentation, Dr. Lisa Eggenschwiler, begleitete die Forschungsarbeiten und stellte Kontakte zu den verschiedenen Personen her, die in den Merian Gärten arbeiten, von der Geschäftsführung über die Garten- und Landwirtschaftsabteilungen bis hin zum Vermittlungsteam. In dieser Feldstudie lag der Schwerpunkt auf der Untersuchung der Beziehung zwischen Natur, Kultur und Technologie sowie auf dem Einbezug sensorgestützter Erhebungsmethoden und multimedialer Präsentationsformate zur Analyse der Biodiversität und der ökologischen Wissensproduktion.

In the foreground: a dry meadow; in the middle: lawn and iris flower collection; in the background: historical farm buildings by the architect Melchior Berri (1801-1854), the left one today used as a restaurant.

Im Vordergrund: eine Trockenwiese; in der Mitte: Rasen und Iris-Blumensammlung; im Hintergrund: historische Ökonomiegebäude des Architekten Melchior Berri (1801-1854), das linke ist heute ein Restaurant.

In the foreground: the cottage garden; in the background: historical buildings, the mill (Mill Museum); above: the Villa Merian, built by Alexander Löffel (1662–1736) and used as a stately home by the Merians.

Im Vordergrund: der Bauerngarten; im Hintergrund: historische Gebäude, die Mühle (Mühlenmuseum); oben die Villa Merian, von Alexander Löffel (1662–1736) erbaut und als Herrensitz von den Merians genutzt.

Forschungsfrage der Feldstudie: Welche Handlungsspielräume ergeben sich aus der medienökologischen Bestimmung der Verhaltensweisen, Bedürfnisse, Leistungen und wechselseitigen Beziehungen verschiedener Akteure in einem hybriden Ökosystem?

INTERVENTIONEN

Die folgenden Interventionen wurden im Rahmen der Feldstudie durchgeführt: